In vielen Firmen hierzulande sind Dienste wie Microsoft 365, Google Workspace oder Dropbox so selbstverständlich geworden, dass kaum jemand noch darüber nachdenkt. Sie funktionieren zuverlässig, sind einfach zu bedienen und in unzähligen Abläufen fest verankert. Das Problem: Genau diese Selbstverständlichkeit führt oft dazu, dass Risiken übersehen werden – vor allem beim Thema Datenschutz.
Das Missverständnis rund um den CLOUD Act
Das große Missverständnis ist schnell erklärt: Viele glauben, dass Daten in Sicherheit sind, sobald sie auf Servern in Frankfurt oder München liegen. Klingt logisch, ist es aber nicht. Der Grund heißt CLOUD Act – ein US-Gesetz, das amerikanischen Behörden Zugriff auf Daten erlaubt, selbst wenn diese physisch in Europa gespeichert sind. Ob der Anbieter „deutsche Rechenzentren“ verspricht, spielt dabei keine Rolle, solange das Unternehmen seinen Sitz in den USA hat.
Warum die DSGVO hier an ihre Grenzen stößt
Damit sind wir bei der entscheidenden Frage: Lässt sich die DSGVO so überhaupt einhalten? Die ehrliche Antwort lautet nein. Die Verordnung schreibt vor, dass unberechtigter Zugriff ausgeschlossen werden muss. Wenn aber ein Gesetz aus Übersee genau diesen Zugriff erzwingt, ist jede formale Absicherung nur noch ein Feigenblatt.
Der Wendepunkt: EuGH-Urteil 2020
Das wurde 2020 noch deutlicher, als der Europäische Gerichtshof das sogenannte Privacy Shield gekippt hat. Viele hofften damals auf die Standardvertragsklauseln als rettenden Strohhalm – doch auch sie helfen nicht, wenn das Datenschutzniveau in einem Land nicht vergleichbar ist. Und in den USA gilt nun einmal ein ganz anderes Verständnis von staatlichem Zugriff.
Warum viele trotzdem bleiben – und warum das gefährlich ist
Trotzdem setzen unzählige Unternehmen weiter auf US-Dienste, oft mit der Begründung, man habe ja „nichts zu verbergen“ oder „alle machen das so“. Das mag im Alltag bequem sein, ist aber weder rechtlich sicher noch geschäftlich klug. Wer einmal in ein Datenschutzverfahren geraten ist, weiß, wie schnell daraus ein teures und rufschädigendes Problem wird.
Open-Source als Ausweg
Es gibt jedoch längst Alternativen, die weder technisch kompliziert noch wirtschaftlich unattraktiv sind. Open-Source-Lösungen, betrieben in Deutschland, ermöglichen Unternehmen volle Kontrolle über ihre Daten. Das betrifft nicht nur den Speicherort, sondern auch den Betrieb, die Wartung und die Weiterentwicklung der Systeme.
Netzarea hat sich genau darauf spezialisiert. Wir entwickeln IT-Lösungen, die auf bewährter Open-Source-Software basieren – von E-Mail- und Teamplattformen wie Mailcow und Open-Xchange über Cloud-Umgebungen mit Nextcloud bis hin zu virtualisierten IT-Landschaften mit Proxmox VE. Alles läuft ausschließlich in deutschen Rechenzentren, ohne Subdienstleister aus dem Ausland, ohne versteckte Abhängigkeiten und ohne Lizenzfallen.
Der Weg zur digitalen Unabhängigkeit
Der Umstieg ist weniger aufwendig, als viele befürchten. Zuerst gilt es herauszufinden, welche Daten heute in US-Diensten liegen. Danach lässt sich planen, wie diese Systeme Schritt für Schritt durch souveräne Alternativen ersetzt werden können – inklusive reibungsloser Datenübernahme und weiterlaufendem Betrieb. So bleibt der Arbeitsalltag ungestört, während im Hintergrund die digitale Unabhängigkeit wächst.
Mehr als Technik: Ein Wettbewerbsvorteil
Am Ende geht es nicht um Technik allein, sondern um unternehmerische Verantwortung. Wer seine Daten selbstbestimmt verwaltet, ist nicht nur rechtlich auf der sicheren Seite, sondern verschafft sich auch einen klaren Vorteil im Wettbewerb. Kunden und Partner spüren, wenn ein Unternehmen Datenschutz ernst nimmt – und das schafft Vertrauen.
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